Geschichte, Völker und Umwelt von Assam
Geschichte
Nach der Besiedelung der Region des heutigen Assams durch verschiedene aus Südostasien stammende Volksstämme stand das Gebiet ab 1228 für 600 Jahre unter der Herrschaft der buddhistischen Ahom-Dynastie, die Hauptstadt war damals Sibsagar. Die Familie Ahom gehörte dem burmesischen Shan-Stamm an. Sie konnten diverse Invasionen der Moguln und des Sultans von Bengalen abwehren und schirmten ihr Reich immer stärker von äußeren Einflüssen ab, was zur Entwicklung einer ganz eigenständigen Kultur führte. Erst König Rudra Singha soll zu Beginn des 18. Jahrhunderts wieder eine Handelsroute zwischen Tibet und Assam geöffnet haben. Er ermutigte auch bengalesische Musiker, an seinem Königshof zu residieren. Es kam zu einer Vermischung der Familie Ahom mit anderen Bengalesen und zu einem Einfall burmesischer Truppen ins Reich, bis die Briten 1826 Assam offiziell übernahmen. Sie verwalteten das Gebiet bis 1947. Bis zur Neuordnung Indiens im Zuge der Unabhängigkeit umfasste Assam die gesamte Region Nordostindien, das heutige Assam besteht nach diversen Teilungen nur noch aus einem Bruchteil dieses Gebiets. Zuletzt wurde 1972 der Bundesstaat Meghalaya abgespalten, welcher auch die damals aktuelle Hauptstadt Shillong übernahm; neue Hauptstadt Assams wurde Dispur. Seit 1979 kämpft die United Liberation Front of Asom (ULFA) mit Guerillaaktionen für die Unabhängigkeit des Bundesstaats von der indischen Republik, die Separatisten werden von der indischen Regierung militärisch bekämpft.
Völker und Religionen
Zu den ersten Menschen die in Assam siedelten, gehörten wohl Angehörige der tibetischen Bodo-Völker, welche über den Himalaja die Ufer des Brahmaputra erreichten. Später ließen sich verschiedene Stammesvölker aus Südchina und Südostasien wie die Naga, Mizo, Kachari, Khasi und einige andere in den Bergregionen südlich und östlich des Flusses nieder. Erst vor verhältnismäßig kurzer Zeit wanderten auch Hindus ein, die das heute dominierende Volk der Assamesen stellen. Viele heutige Hindu-Pilgerorte wurden, das zeigen Überlieferungen und archäologische Beweise, an frühen buddhistischen Kraftzentren der Urvölker errichtet. Ein Beispiel hierfür ist der Kamakhya Hindu-Tempel in Guwahati, unter dem sich ein viel ältere buddhistischer Tempel befindet. Seit der Zeit der britischen Kolonialmacht wurden die Rechte autarker Stammesvölker geschützt, auch heute ist Assam ein Vielvölkerstaat mit etwa 16 indigenen Stämmen. Die überwiegend illegale Zuwanderung von Flüchtlingen aus Bangladesch ist ein zunehmendes Problem und sorgt neben dem Anstieg des ohnehin schon starken Bevölkerungswachstums immer wieder für ausländerfeindliche Übergriffe.
Die Religionszugehörigkeit der Bevölkerung Assams richtet sich recht genau nach der Zugehörigkeit zu den Volksstämmen. So sind in Assam etwa 50 % Angehörige des Hinduismus, mit einer Gewichtung auf Durga, Shiva und Ganesh (Vainshaba). Auf der Flussinsel Majuli befindet sich der Sitz der Vaishnava-Schule, gegründet im 15. Jahrhundert durch den großen Reformer und Heiligen Shankardeva. Die Tempelanlagen sind bis heute aktiv und vermitteln auch Reisenden einen tiefen Einblick in die Kultur des Hinduismus. Weitere Religionsgruppen in Assam sind die Moslems mit etwa 30 % der Gläubigen, welche sich hauptsächlich unter den Einwanderern aus Bangladesch und Bengalen finden, Sikhs, Christen und – vor allem in den Stammesvölkern – Animisten mit ihrem Ahnenkult bilden die Gruppe der Minderheiten-Religionen. In einigen wenigen Stämmen ist auch der Buddhismus noch die dominierende Religion, wie zum Beispiel in den Tai-Phake Dörfern Assams, deren Bewohner dem Hinayana-Buddhismus angehören und deren Geschichte nach Thailand führt. Die Tai-Phake sprechen einen Dialekt der eng mit Thai verwandt ist. Die Menschen folgen traditionellen Thai-Traditionen und kleiden sich auch entsprechend. Hier befindet sich auch einer der ältesten, aktiven, buddhistischen Tempel Assams, das Kloster Namphake aus dem Jahr 1850.
Nahrung
Tier- und Pflanzenwelt
Nationalparks & Naturreservate
Die Nationalparks Kaziranga und Manas stehen auf der Liste des UNESCO-Weltnaturerbes. Sie sind unter anderem Lebensraum der seltenen Indischen Rhinozeros und der Bengaltiger. Der Namdhapa-Nationalpark ist der einzige Ort, in dem alle vier Wildkatzenarten Indiens leben.
Kaziranga-Nationalpark
Der Nationalpark bietet innerhalb seiner 430 km² Kernfläche ein vielfältiges Mosaik an Regenwald, Graslandschaften und Feuchtgebieten. Berühmt ist der Nationalpark für das Indische Panzernashorn, das hier Lebensraum findet.
Manas-Nationalpark
Der über 500 km² große Nationalpark verfügt über ein eigenes Tigerreservat und ist Teil einer insgesamt über 5000 km² großen Schutzfläche. Manas ist ein Paradies für Ornithologen, Fischen ist ebenfalls möglich.
Nameri-Nationalpark
Vielleicht der schönste Nationalpark in Assam überhaupt. Berühmt ist er unter anderem für seine große Elefantenpopulation. Lohnend ist auch eine Bootsfahrt auf dem Fluss Jia Bhoroli.
Orang-Nationalpark
Zu bestaunen gibt es hier einhörnige Nashörner, Elefanten, Leoparden, Hirsche, Tiger und viele Wasservögel. Der Park ist außerdem berühmt für seine Zugvögel aus aller Welt.
Pabitora Sanctuary
Neben den indischen Panzernashörnern leben hier auch Leoparden, Indische Zibetkatzen und viele Vogelarten
Wirtschaft
Etwa 80 % der der Einwohner Assams arbeiten in der Landwirtschaft und erzeugen unter anderem den weltberühmten, kräftig-herben Tee, der den überwiegenden Teil des Exportvolumens des Bundesstaats stellt. Außerdem werden Reis, Zuckerrohr, Jute, Ölsaaten und Obst angebaut und auch die Assamesische Seide – insbesondere die besondere Seidenart „Muga“, die „goldene Seide“ – ist weltweit begehrt. Auch Bambus- und Rattanprodukte in Form von Möbeln und Dekorationen sind wirtschaftlich von Bedeutung. Das zweite große Standbein der assamesischen Wirtschaft ist allerdings die Förderung von Erdöl und Erdgas sowie entsprechende weiterverarbeitende Industrie wie Erdölraffinerien. Auch Kohle, Kalkstein und Granit werden abgebaut und es gibt Zementproduktionen. Die Bevölkerung Assams lebt überwiegend in eher ärmlichen Verhältnissen auf dem Land, die Alphabetisierungsrate liegt dennoch bei rund 75 % und damit leicht über dem gesamtindischen Durchschnitt.
Zu den Exportgütern Bhutans zählt vor allem Strom, der im Westen des Landes in Wasserkraftwerken erzeugt wird, auch Zement, Holzprodukte, alkoholische Getränke und Früchte tragen zum Außenhandelseinkommen bei. Ein weiterer Wirtschaftszweig ist der Tourismus, der in den letzten Jahren leichte Zuwachsraten erfährt und weil dessen Ausbau ebenfalls das Prinzip der Nachhaltigkeit über allem steht.